Venedig – Literatur
Frida Bordon: Venedig mit Venetien, Anders reisen, rororo, 1986
Eva Kreissl: Die Macht der Maske, Bibliothek der Provinz, 2007
Fulvio Roiter: Karneval, Maskenspiele in Venedig, Verlag Anton Schroll & Co., 1985
Barbara Sternthal, Harald Eisenberger: Wie man Venezianer wird, Der Traum vom Leben in der Serenissima, styria regional, 2010
Giulia Foscari: Elements of Venice, Foreword by Rem Koolhaas, Lars Müller Publishers, 2014
Lucie Tournebize, Guillaume Dutreix: Venedig. Eine Augenreise. 2020
Salvatore Settis: Wenn Venedig stirbt. Streit-schrift gegen den Ausverkauf der Städte. 2019
Prof. Dr. Valentin Groebner: Retroland: Geschichtstourismus und die Sehnsucht nach dem Authentischen. S. Fischer, 2018
Bernd Schuchter: Jacques Callot und die Erfindung des Individuums. braumüller, 2016
Mike Rendell: The Grand Tour. 2022
Die venezianischen Glasbläser gehörten zu den geschicktesten auf der Welt. Ein großer Teil der Fachkenntnisse gelangte aus Byzanz und islamischen Ländern auf die Inseln in der Lagune. In gewisser Weise waren die Glas-bläser vom Staat wie in einem Gefängnis gehalten. Sie durften in keinen anderen Teil Italiens ziehen. Eines ihrer Geheimnisse ihrer Kunst zu enthüllen, zog die Todesstrafe nach sich. Die Glaskunst trug entscheidend zum ökonomischen Erfolg der Stadt bei. Die Glasobjekte wurden zunehmend »nutzloser« und zugleich teurer. Das Überflüssige, der Luxus war notwendig, weil er den Handel anregt. Der Besitz von Luxusgegenständen war von großer Relevanz für den Erwerb von Status. Die Patrizier der Stadt waren die ersten Menschen auf der Welt, die bei Tisch Gabeln und gläserne Gefäße benutzen. Etliche der Glasmanufakturen in 'Murano' mussten inzwischen wegen chinesischer Imitate schließen.
Gondeln sind seit tausend Jahren über die Wasserwege der Stadt geglitten, ihre Form und Erscheinung haben sich in dieser Zeit nur geringfügig verändert. Die erste Erwähnung von Gondeln findet sich in einem Dokument vom Ende des 11. Jahrhunderts. Die definitive und heute noch gültige Form fand die Gondel schrittweise. Ursprünglich war eine Gondel kürzer und gedrungener als ihre moderne Ausführung, und in ihrer Mitte befand sich die Kabine, vor deren Fensteröffnungen man Vorhänge ziehen oder Blenden klappen konnte. Im 17. Jahrhundert galten diese Kabinen als ideale Orte für Stelldicheins oder um irgendwelche Intrigen auszuhecken, was zur Bildung der Legende Venedigs als Stadt der heimlichen Vergnügungen beitrug.
Jérôme Trudon nach Louis Dorigny, Erste Prunkgondel des französischen Botschafters Amelot, 1682 • Botschafterbilder sollten an Glanz und Aufwand der Veranstaltung in Erinnerung halten, die nicht nur von Botschaf-tern ersten Ranges in Auftrag gegeben worden sind. Die Wahl des Künstlers, Malers oder Stechers, der die Ereignisse ins Bild gesetzt hat, gibt Auskunft über Geschmack und Geldbeutel des Auftraggebers, dessen Erwartungen und Interpretationen die Darstellung des historischen Geschehens zu genügen hat.