novum – world of graphic design 05/04, 1924 – 2004, 80 years of inspiration

„Bedeutung hat in meinem Leben, was sich als Bild in mein Gedächtnis einprägt. Design könnte auch als Hilfsmittel verstanden werden, um Inhalten Bedeutung zu verleihen. So wichtig dieser Prozess für unser Denken heute auch ist, darüber, wie Gestaltung Bedeutung verstärkt und wie Design unübersehbare Erscheinungsbild erschafft, wird im allgemeinen, alltäglichen Diskurs erstaunlich wenig nachgedacht. Daher ist es erfreulich, dass neben der Flut an Printprodukten, die sich mit Fahrzeugen, Mode, Wohnungseinrichtungen, Nahrungsmitteln, Fitness, Tratsch und Klatsch oder menschlichen Körperformen beschäftigen, ein Magazin, das sich mit Gestaltungsfragen auseinandersetzt, überhaupt am Markt ist und sich darüber hinaus so lange gehalten hat.

 

Das Berufsbild des Designers hat sich alleine in den letzten dreißig Jahren, in denen ich in der Branche tätig bin, erheblich verändert. Was Designer anders-wo konnten, welche Ideen sie hatten und welche Techniken sie berherrschten, war nicht immer von zentraler Bedeutung, denn die handwerklichen Fähigkeiten eines Gestalters wurden noch vor Ort benötigt, da Ziel eines Auftrags weniger ein Daten-austausch, sondern die Entwicklung handfester Druckvorlagen waren, die sich nicht so einfach in wenigen Stunden rund um den Globus schicken ließen.

Illustrationen, Fotografien, Schriften, Druckvorlagen etc. konnte auch nicht jeder zu Hause auf seinem Rechner erstellen und bearbeiten. Es waren Kenntnisse und eine geübte Hand notwendig, um die bereits damals recht konkreten Vorstellungen der Auftraggeber umszusetzen. Publikationen wie novum haben erst ein Bewusstsein geschaffen, was anderswo entstand. Der Wettbewerb hat sich verstärkt, aber gleichzeitig sind auch die Chancen gestiegen, Aufträge von räumlichen weit entfernten Auftraggebern zu erhalten.

 

Die Branche hat ihre ‚Stars’ geboren, und mit den Stars ist auch das allgemeine Interesse an Gestaltung gestiegen. Auch wenn diese Aufmerksamkeit mitunter eher oberflächlicher Natur blieb, haben auch in diesem Universum die ‚Sterne’ bei der Orientierung geholfen. Design wurde, zumindest in einzelnen Augenblicken, zu einer angesehenen und respektierten Tätigkeit, die es Gestaltern auch erst erlaubt, innovative und spannende Kommunikationslösungen anzubieten und umzusetzen.

 

Heute leben wir in einer Situation, in der die äußere Form der Dinge von ungeheuerlicher Bedeutung wurde und kaum ein Aspekt des Lebens nicht visuell aufbereitet wird. Formgebung wurde in gewisser Weise jedoch auch ‚demokratisiert’. Jeder kann heute Ausschnitte seiner Lebensumgebung personalisieren oder selbst gestalten. ..." Markus Hanzer

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