Tullio Crali: In tuffo sulla città, 1939

 

Konventionen zertrümmern, Wahrnehmung revolutionieren, Neues imaginieren - das war der Geist der radikalen Moderne.

 

»Schönheit gibt es nur noch im Kampf. Ein Werk ohne aggressiven Charakter kann kein Meisterwerk sein. Wir wollen den Krieg verherrlichen — diese einzige Hygiene der Welt -, den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.« Manifest des Futurismus | 1909

Benito Amilcare Andrea Mussolini war von 1922 bis 1943 Ministerpräsident des Königreiches Italien. Als Duce del Fascismo (Führer des Faschismus) und Capo del Governo (Chef der Regierung) stand er ab 1925 als Diktator an der Spitze des faschistischen Regimes in Italien.

Mussolinis totalitäres und außenpolitisch aggressives neues Imperium Romanum wurde zum Vorbild für Hitlers Nationalsozialismus.

 

Mussolini stieg vom Redakteur und Artdirector der von ihm gegründeten radikalen Zeitung Il Popolo dItalia zum Chefdesigner des von ihm erschaffenen Faschismus auf. Er wählte dafür eine krude, aber faszinierend effektive Bild-sprache, die an das antike Rom erinnernde Elemente und die avantgardistische Symbolik des Futurismus vereint.

 

Radikal nationalistische und antisozialistische faschistische Bewegung in Italien

Palazzo della Civiltà Italiana, ein Bauwerk in dem 1942 die Weltausstellung in Rom hätte stattfinden sollen und das der Verherrlichung des italienischen Faschismus diente.

Millionenfach wurden Fotografien Mussolinis, die ihn einer seiner charakteristischen Posen (oft mit freiem Oberkörper beim Schwimmen oder bei der Ernte) zeigten, in Italien verbreitet, wo viele Menschen es ohnehin gewohnt waren, Abbildungen von Heiligen zu sammeln. Ihm werden übermenschliche Qualitäten nachgesagt – nicht nur als Staatsmann, sondern auch als »Flieger, Fechter, Reiter, erster Sportsmann Italiens« – und den Italienern bereits in der Schule vertraut gemacht.