Wie kommen Erscheinungsformen zustande?
Sind sie das Ergebnis mehr oder weniger zufälliger Entscheidungen? Welche Faktoren können eine Rolle spielen? Wie kann aus dem Zusammenspiel von technischen Optionen, gestalterischem Vermögen, organisatorischen Strukturen, gesellschaftlichen Erwartungen und ökonomischen Zielsetzungen eine Form entstehen, an die wir uns gewöhnen?
Lebensmittelverpackung – Wie finden wir die Butter im Supermarkt und woran glauben wir, zu erkennen, was uns schmeckt oder unserem Körper bekommt?Worauf achten wir, wenn wir verpackte Lebensmittel einkaufen?
Buchumschlag – Aufgrund welcher Stilmittel entwickeln wir eine Vorstellung vom möglichen Inhalt eines Buches? Was weckt unsere Neugier? Wie finden wir uns im Dschungel der Angebote zurecht? Woher nehmen jene, die Buchgestaltungen verantworten, ihre Urteilskraft?
Tageszeitung – Formatiert das Zusammenspiel der Gestaltungselemente auch unsere Erwartungen in Bezug auf Glaubwürdigkeit, Relevanz und Objektivität einer Nachricht? Welche Zwecke werden durch unterschiedliche Gestaltungssysteme verfolgt? Welche Auswirkungen sind durch die Konkurrenz digitaler Medien in Tageszeitungen zu beobachten?
Musikverpackung – Besteht ein entschlüsselbarer Zusammenhang zwischen Musik und Verpackung? Welche Rolle spielt die visuelle Rahmenhandlung bei der Musikrezeption?
Filmplakat – Auf Basis welcher Reize und Signale lassen wir uns verleiten, einen bestimmten Film anzusehen? Mit Hilfe welcher formalen Mittel lassen sich Geschichten zu Bildern komprimieren?
TV-Nachrichten – Nach welchen Kriterien entscheidet sich das Publikum für den Konsum von Nachrichten auf einem bestimmten Kanal? Inwieweit wirken sich formale und technische Rahmenbedingungen auf die inhaltliche Ausrichtung eines Nachrichten-Programms aus?
form follows … | Zur Formensprache der Medien
Universität für Angewandte Kunst | Wien | WS 2009