»Walter Elias Disney wurde als Sohn des Bau-unternehmers Elias Disney und dessen Frau Flora Call am 5. Dezember 1901 in Chicago geboren. Mit seinen vier Geschwistern wuchs Walt auf einer Farm in Missouri auf, wo er bereits in den jungen Jahren seine Leiden-schaft fürs Zeichnen entdeckte. Walts Kindheit unter dem Regiment seines Vater, der den Jungen regelmäßig körperlich hart bestrafte, war nicht glücklich.« Andrej Schenk • Vielleicht waren es diese Erfahrungen, die ihn motivier-ten eine »Traumwelt« zu schaffen, die er beherrschen konnte um so negative Erlebnisse zu kompensieren. Organisationen werden nicht anders wahrgenommen als Menschen: Sie haben eine Persönlichkeit. Er wurde zu einem Sinnbild des amerikanischen Traums. »Walter Elias Disney war ein Mann, der die Kunst der Animationsfilme revolutionierte und sie bis in die heutige Zeit nachhaltig prägt. Sein Image als charakterstarker Geschäfts-mann, künstlerischer Visionär, gefühlvoller Ehemann und liebender Vater wusste Disney gekonnt zu festigen.« Andrej Schenk
Kaum eine andere Einzelperson des 20ten Jahrhunderts hatte einen so großen, tiefen und durchdringender Einfluss auf die öffentliche Vorstellungskraft wie Walt Disney. Er schuf eines der erfolgreichsten und mächtigsten Medienunternehmen und Medienmarken der Welt. Die Walt Disney Company ist kulturell eindeutig identifizierbar. Sie steht für die amerikanische Lebensweise. Sie ist eine Medienmarke die vor allem Kinder zu einem Zeitpunkt anspricht, in dem sie am empfäng-lichsten für Vorstellungen und Ideen sind. Sie verbirgt ihre wahren Motive unter einem Mantel aus Unschuld und Fantasie, um sich gegen faire Kritik zu immunisieren. »Es macht einfach Spaß, das Unmögliche zu wagen.« Walt Disney
Als Disney 1966 im Alter von 65 Jahren starb, hinterließ er eine Kollektion von acht Doktor-hüten, 39 »Oscars«, vier Fernseh »Emmys«, einer amerikanischen Freiheitsmedaille, einem französischen Band der Ehrenlegion, einem deutschen Bundesverdienstkreuz, einem mexikanischen Orden vom Aztekischen Adler sowie 900 weiteren Auszeichnungen für kulturelle, pädagogische und humane Großtaten.
Walt Disney Company – Fantasiewelt
»You need to let the little things that would ordinarily bore you suddenly thrill you.« Andy Warhol
Unternehmensziel: »Unterrepräsentierte Stimmen zu stärken«.
Das Disney Team betreibt immer wieder umfangreiche Studien, vor allem auch anhand der Werke der Kunst- und Kulturgeschichte, um jene visuellen Prototypen zu studieren, die als Auslöser für Emotionen und Assoziationen dienen können. Diese Arbeitsweise hat dazu geführt, dass die Filme von Disney nicht nur fast alle Altersgruppen, sondern auch Menschen in aller Welt ansprechen. Die universelle Verständlichkeit der Disney-Produktionen basiert jedoch nicht nur auf einem breiten und tiefen Fundament ikonographischer Traditionen, sondern beruht auf dem Konzept einer vielschichtigen Gestaltungsarbeit.
Die Produktion von Zeichentrickfilmen ist riskant, aufwendig und kostenintensiv. Der Erfolg ist abhängig von dem Talent und dem Engagement der Mitarbeiter:innen sowie den Angeboten der Konkurrenz. Als dann auch noch ein Streik ausbrach sah sich Walt Disney gezwungen nach Einkünften zu suchen, die ein geringeres Risiko bedeuten und das Unterneh-men unabhängiger von schwankenden Umständen machen. Deshalb entwickelte er »Parks, Experiences and Products« als ein globales Zentrum, das die Geschichten, sowie die Charaktere von Disney durch Themenparks und Resorts, Kreuzfahrt- und Urlaubserleb-nisse und Verbraucherprodukte zum Leben erweckt – von Spielzeug über Kleidung und Bücher bis hin zu Videospielen und so für permanente Einkünfte sorgt.
»Cartoons« waren damals, sowohl in Zeitungen als auch in Lichtspielhäusern, sehr beliebt. Die Produktion von Zeichentrickfilmen ist ein Metier, das die Koordination der vielfältigen Begabungen einer Gruppe erfordert. Damit ein einheitliches Produkt entstehen kann, müssen alle Beteiligten eine klare Vorstellung über Hintergründe, Umstände, Zeit, Charaktere, etc. besitzen. Bevor die eigentliche Arbeit beginnen kann, sind umfangreiche Recherchen, Studien und Vorarbeiten notwendig. Alles, was mit dem aktuellen Thema irgendwie in Verbindung steht wird gesammelt und als Referenz und als Inspirationsquelle zur Verfügung gestellt.
Walt Disney, seine Frau Lillian und ihre Tochter Diane fahren 1955 in Disneyland mit einer sich drehenden Teetasse. »Happiest Place on Earth«
»Ich will meinem Publikum nicht die Welt zeigen, in der sie leben. Ich will ihnen das Gefühl vermitteln, in einer anderen Welt zu sein.« Walt Disney • Beflügelt von Disneylands Erfolg expandierte der Konzern. Weitere Disney-Parks wurden eröffnet, darunter der größte von allen, das Disney World Resort in
Orlando in Florida. Disney stieg zielstrebig in Bereiche wie das Filmgeschäft, Verlagswesen, Fernsehen und Broadway-Shows ein.
Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte
Tomorrowland Disneyworld
Rico LeBrun: Anatomie Lehrbuch für
den »Bambi« Film. Tierzeichnungen, 1942 • Ein Reh wurde getötet und seziert, damit sich die Animatoren genauer mit der Anatomie der Titelfigur beschäftigen konnten.