Mao – Kulturrevolution
Der lange Marsch zur Diktatur des Proletariats
»Alle Schwierigkeiten überwinden um den Sieg zu erringen.«
Das riesige Land China war zwei Jahrtausende lang ein mächtiges Kaiserreich.
Ein Land in der Krise. Ausländer beherrschen die großen Städte. Ganze Gebiete sind für Chinesen verboten. Chinesen sind Kulis für die Herrenmenschen. Was die Chinesen empörte, war die Machtlosigkeit Chinas. Sie erlebten sich als Spielball der Weltmächte.
Mao war von der Oktoberrevolution in Russland beeindruckt. Eine kleine Gruppe Intellektueller ist es gelungen die Macht in einem riesigen Reich zu übernehmen. Das will Mao auch für China erreichen. Keimzelle ist die junge kommunistische Partei (1921 in Shanghai gegründet). Mao wird Marxist und tritt der Partei bei. Noch ist er nicht der Boss. Chinas starker Mann ist der General Chiang Kai-shek. Seine Truppen haben das Land in einem harten Krieg geeint. Der General hasst die Kommunisten. Er lässt deshalb den harten Kern der Partei verhaften. Ein Blutbad das Mao überlebt und flieht in das China, von dem er kommt, das China der Bauern. Diese leben seit Jahrhunderten in Armut. Aufständische Bauern plündern die Häuser der Großgrundbesitzer. Mao ist Augenzeuge. Mao erlebte die Gewalt der Massen und merkte, wie er das mochte. Eine Ekstase, wie er sie noch nie erlebt hatte.
„Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.“ Mao Tsetung
Ein Funke, aus dem ein Steppenbrand entstehen soll. Mao verkündet eine neue Botschaft. Mobilisierte Massen können alles vollbringen. Was zählt, ist der Wille.
Chiang Kai-shek lässt 500.000 Soldaten gegen Mao aufmarschieren. Er will die Kommunisten ausrotten. Mao muss der Übermacht weichen – die Geburtsstunde des langen Marsches, ein Leidensweg, immer attackiert von feindlichen Armeen. Der lange Marsch macht Mao zum Führer der Partei. Die meisten Weggenossen sterben. Die Propaganda macht daraus den großen Sieg, im Bühnendrama und im Spielfilm. Das ganze Volk soll sich ein Beispiel nehmen an den tollkühnen Rotarmisten.
Begeistert ließen sie sich verführen.
„Wir hätten alles getan, was er von uns verlangt hat. So stark war unser Glaube.“ Cal Yongmei, damals Rotgardistin
Die Gestalt des »großen Vorsitzenden« Mao Tsetung wurde zur Staatsikone. Er sollte im Stil eines Pop-Idols verehrt werden. Millionenfach wurde sein Konterfei in vielfacher Ausprägung produziert um der Bevölkerung allgegenwärtig zu erscheinen. »Das Gesicht des 'großen Vor-sitzenden' verkörperte zugleich das Volk, da in seiner Anonymität gleichsam eine kollektive Physiognomie suchte.« Hans Belting
Mao ist vom Kult um Stalin tief beeindruckt. Aus Stalinismus wird Maoismus. Er inszeniert sich als Erlöser.
»Wir müssen dem sozialistischen Pfad folgen. Wir müssen die Diktatur des Proletariats aufrechterhalten. Wir müssen die Führung der kommunistischen Partei aufrechterhalten. Wir müssen den Marxismus-Leninismus und Mao Tsetungs Ideen befolgen.« Deng Xiaoping
Befehl an die Bauern – »Bewegt euch im Volk wie die Fische im Wasser. Helft den Bauern auf den Feldern, dient dem Volke.«
Er war ein großer Propagandist. Er wusste, wie man komplizierte Probleme sehr einfach darstellt. Nie bei Unterlegenheit angreifen, wenn man nicht sicher ist, dass man gewinnt.
Der kriegerische Angriff Japans 1937 hat Mao an die Macht gebracht. Hunderttausende sterben bei den Luftangriffen. Millionen sind auf der Flucht, viele zu Mao. Diese Menschen hoffen auf ein selbstbestimmtes China. Als sie bemerkten das sie nicht das Paradies ihrer Träume gefunden hatten, saßen sie bereits in der Falle. Er unterzog sie einer „Gehirnwäsche“.
Mao war extrem selbstsüchtig. Alles diente nur seinen Interessen. Er versucht die Menschen nach seinem Willen zu formen. Wer nicht mitzieht muss mit harten Konsequenzen rechnen.
Nach vier Jahren Bürgerkrieg haben Mao’s Truppen das Land erobert. Mao’s Sieg ist die schwerste Niederlage der Amerikaner im kalten Krieg.
Mao ist verantwortlich für den Tod von mehr als 70 Millionen Chinesen in Friedenszeiten.
Misswirtschaft: Zwischen Herbst 1958 und Ende 1961 dürften mehr als 30 Millionen Menschen verhungert sein.
Im Juli 1959 musste Mao öffentlich Selbstkritik üben und den Berichtigungskurs der Reformer unter Staatspräsident Liu Shaoqi akzeptieren.
„Lasst Hundert Blumen blühen“ – Die geistige Elite soll offen Kritik üben. Mao tat so, als würde er verschiedene Ansichten zulassen, als würde er Vorschläge und Kritik begrüßen. Er stellte eine Falle. Wer den Mund aufmachte, sollte vernichtet werden. Als die Kritiker sich äußern, erklärt Mao sie als Rechtsabweichlern. Das Ritual der Selbstkritik hat ihnen nichts genutzt. Hunderttausende verschwinden zur Umerziehung in Arbeitslager.
Seinem Volk verspricht er goldene Zeiten. »Der große Sprung nach vorn.« Die Zeitungen verkündeten gigantische Erfolge. Die Landwirtschaft bricht auf Grund des Größenwahns zusammen. Alles nur irgendwie essbare wurde gegessen. Es kam zur größten Hungerkatastrophe der Menschheits-geschichte. 43 Millionen starben an Hunger.