Illustration: Tourismusplakat, Ehrwald, Zugspitzbahn, Tyrol, Austria

 

»Zieht singend in alle Herbergen, brecht munter in alle Thäler ein, besteigt in Heiterkeit die Höhen! Etliche Barschaft, Wohlgezogenheit und Hausschuhe müßt Ihr allerdings auch mitbringen …« Ludwig Steubs, 1846

 

»Tirol ist ein Dorf, man kennt die Netzwerke und sieht den Filz. Der Massentourismus, ist ein Bulldozer, der über alles drüberbrettert: Gletscher, Berggrate und auch Menschen.« Markus Wilhelm

Tirol – Alpinismus – Tourismus

Geschäftsmodelle

 

Alfons Walde: Der Aufstieg der Skifahrer, ca. 1927

Im alpinen Tirol können nur 13 Prozent des Bodens genutzt werden, landwirtschaftliche Flächen bereits eingerechnet, gehört zum topografischen Schicksal. Für ausgedehnte, industrielle Komplexe fehlt schlicht die Ebene. Ein paar Metallbetriebe, die teilweise als Zulieferer für die NS-Rüstungsindustrie florierten, Swarovski in Wattens, die Penicillin-produktion und eine - im Vergleich zu Vorarlberg - eher überschaubare Textilindustrie, viel mehr entwickelte sich zunächst nicht.

 

Der Klimawandel erfordert ein Umdenken beim Wintertourismus. »Frühlingshafte Temperatu-ren, teilweise im zweistelligen Plusbereich, sorgten in den Wintermonaten (2022/23) in vielen Skigebieten zuletzt für grüne Wiesen statt für schneebedeckte Pisten. Dort wo auch Schneekanonen nicht mehr halfen, wurden Pisten gezwungenermaßen wieder geschlossen. Der Klimawandel wird den Wintersport künftig noch stärker beeinträch-tigen.« Tim Spark

»Die Gäste verdrängten die Kühe, viele Bauern werden zu Hoteliers.« Michael Gehler

 

»Bereits im 19. Jahrhundert war die Sommer-frische in Mode gekommen. Im Osttiroler Kals lebte eine Hundertschaft von Bergführern davon, Gäste auf den Großglockner oder den Großvenediger zu lotsen. Massentauglich wurde das alpine Vergnügen im ökonomischen Aufschwung der 1950er- bis 1970er-Jahre. Lifte wurden gebaut. Von gerade einmal einem Dutzend stieg die Zahl der Aufstiegshilfen bis Mitte der 1980er-Jahre auf 1200. In einigen Regionen ist Bettenvermieten wie Goldschür-fen. Wer kann, verschuldet sich bis über beide Ohren und macht eine Pension auf. Ischgl, Kitzbühel, St. Anton und Seefeld avancieren zu internationalen Top-Destinationen.« Edith Meinhart

»Das schönste Wappen in der Welt, das ist der Pflug im Ackerfeld.« Wandbild, Tirol, Nassereith