Das Römische Imperium – Konzept
Gewalt, Vorteile und Versprechungen
»Der stärkste Trieb in der menschlichen Natur ist der Wunsch, bedeutend zu sein.« John Dewey • In der Spätzeit treten so viele Caesaren mit so kurzen Regierungszeiten auf, dass einige nur mehr dem Namen nach bekannt sind.
Ein Imperium ist eine politische Ordnung, die über eine Mehrzahl von verschiedenen Völkern herrscht, die alle eigene kulturelle Identitäten besitzen. Imperien haben, aufgrund ihres Expansionsdrangs, flexible Grenzen und stehen daher vor dem Problem, wie bei aller Toleranz gegenüber der Unter-schiede, sich dennoch ein Zusammengehörig-keitsgefühl entstehen kann. Sie haben ihre Kultur auf jenen Traditionen aufgebaut, die sie vorgefunden haben und diese immer wieder erweitert und den aktuellen Anforderungen entsprechend modifiziert. »Erst im Prozess der Produktion eines Bildes von sich selbst scheinen Kollektive in der Lage zu sein, Selbstidentität herzustellen.« Gerhard Paul, BilderMacht
Die wahrnehmbaren Verlockungen als Teil der Gemeinschaft der Römer akzeptiert zu werden
Eine einheitliche Währung macht es nicht nur möglich, dass man überall mit Sesterzen bezahlen konnte, was den Handel belebte und das Warenangebot reichhaltiger machte, sondern sie dient zugleich als Informations-medium darüber, wer zurzeit die Macht im Reich für sich beansprucht.
Im römischen Reich diente Latein als offizielle Sprache. Dadurch wurde es möglich, sich auch mit Menschen aus fernen Regionen auszutau-schen. Die wichtigsten Orte wurden durch ein Straßennetz miteinander verbunden. Mit dem „Cursus publicus“ wurde ein leistungsfähiges Netzwerk, über 67487 Meilen (ca. 100.000 Kilometer), ein System zur Beförderung von Nachrichten, Gütern und Personen eingerich-tet. Die Römer gelangten dadurch auch schnell und einfach von Rom auf ihr Landgut.
»Die großen Feldherren hatten seit der Mitte des zweiten Jahrhunderts mehr und mehr nach Möglichkeiten glanzvoller Selbstverherrlich-ung und bald auch unmittelbarer demago-gischer Wirkung gesucht. Stadtentwicklung, Wasserleitungen und Kanalisationen aber waren langwierige, wenig spektakuläre Unternehmungen. Auch die Erneuerung der alten Tempel bot wenig Möglichkeiten zur Selbstdarstellung, zumal man dabei meist detaillierte Rekonstruktionen zu beachten hatte. Große Freizeitbauten wie Theater und Thermenanlagen aber schienen dem Senat aus politischen Gründen untragbar. Man wollte keine politischen Diskussionen und Manifestationen des Volkes, wie sie bei den Griechen im Theater üblich waren.« Paul Zanker: Augustus und die Macht der Bilder, 2009
»Augusts erreichte es, dass die TOGA für alle Römer zu einer Art Staatskleid und zum Symbol der rechten Gesinnung wurde, das seine Träger bei bestimmten Anlässen an ihre Würde erinnern sollte.« Paul Zanker
»Es gibt nur dieses eine Spiel – wenn Sie im Leben etwas erreichen wollen, müssen sie mitmachen, ob Sie wollen oder nicht. In einem solchen Staat hat man oft keine echte Wahl.« Peter Heather