Über die Rolle der Kunst im Rahmen gesellschaftlicher Veränderungen
Unterricht an der Universität für angewandte Kunst 2022
Übung in der Diskursfähigkeit im Zusammenhang mit unterschiedlichen Rollen der Kunst.
Wie lässt sich die Bedeutung künstlerischer Arbeiten vermitteln und argumentieren?
Wir haben folgende Themenfelder diskutiert:
Wem die Kunst dient
Künstlerpersönlichkeiten
Affirmative Kunst
Ritus und Spiel
Wahrnehmungsgrenzen
Avantgarde
Hoch- und Massenkultur
Politische Kunst
Interaktive Kunst
Performative Kunst
Zensur und Bildersturm
Kunstmarkt
Begegnungsräume
In unserer heutigen Zeit wird unter Kunst meist etwas verstanden, dass einen Sonderstatus für sich beansprucht und deshalb auch anders behandelt wird als »gewöhnliche« Dinge. Während sich manche Menschen ganz besonders für diese Möglichkeiten, sich mit etwas Außergewöhnlichem auseinanderzu-setzen, begeistern, zeigen sich viele auch desinteressiert, irritiert bis ablehnend gegenüber allem, was aus ihrer Sicht keinen konkreten Zweck erfüllt.
Es ist aber auch gerade der Sonderstatus der Kunst, dem eine besondere »Freiheit« – zumindest theoretisch – zugestanden wird. In diesem abgesteckten Feld dürfen Ideen entwickelt werden, die den Rahmen des Konventionellen sprengen. Dies wird jedoch nicht nur als Möglichkeit, sondern im Rahmen einer »avantgardistischen Kunst« als Anspruch gesehen. Aus der Differenz zwischen künstlerischen und konventionellen Positionen, so die Hoffnung, ergeben sich Impulse zur Veränderung.
Wogegen richtet sich nun jedoch künstlerische Arbeiten? Wodurch oder woraus gewinnen sie ihre Sprengkraft? Oder handelt es sich am Ende nur um ein Spiel, das dazu dient die bestehenden Verhältnisse zu stabilisieren?
Litauischer Pavillon, Biennale Venedig, 2019
Kunsthaus Bregenz, 2011
Prado Madrid, 2002
Literaturtips:
Eric Kandel: Das Zeitalter der Erkenntnis. Die Erforschung des Unbewussten in Kunst, Geist und Gehirn von der Wiener Moderne bis heute. 2012
Uwe M. Schneede: Die zwanziger Jahre. Manifeste und Dokumente deutscher Künstler.
Gabriele Sterner: Jugendstil. Kunstformen zwischen Individualismus und Massengesellschaft. 1975
Andy Warhol: The Philosophy of Andy Warhol. From A to B an Back Again. 1975
Winfried Menninghaus: Wozu Kunst? Ästhetik nach Darwin. 2011
Hanno Rauterberg: Und das ist Kunst?! Eine Qualitätsprüfung. 2008
Hanno Rauterberg: Die Kunst der Zukunft. Über den Traum von der kreativen Maschine. 2021
Markus Metz, Georg Seeßlen: Geld frisst Kunst – Kunst Frisst Geld. 2014
Georg W. Bertram, Stefan Deines, Daniel Martin Feige: Die Kunst und die Künste. 2021
Irina Antonowa, Jörg Merkert: Berlin Moskau 1900 1950. 1996
Pontus Hulten: Futurismo & Futurismi. 1986
Christa Baumgarth: Geschichte des Futurismus. 1966
Christian Saehrendt, Steen T. Kittl: Ist das Kunst oder kann das weg? 2016
W.J.T. Mitchell: Das Leben der Bilder. 2012
Marion Alina Kliesch: Ästhetik der Zensur. 2017
Wolfgang Ullrich: Siegerkunst. Neuer Adel, teure Lust. 2016
Erika Fischer-Lichte: Ästhetik des Performativen. 2004
Andreas Reckwitz: Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung. 2012
Martin Schuster: Wodurch Bilder wirken. Psychologie der Kunst. 2011
Christian Mikunda: Hypnoästhetik. Die ultimative Verführung in Marketing, Handel und Architektur. 2018
Nicole Zepter: Kunst hassen. Eine enttäuschte Liebe. 2013
Henry Keazor: Täuschend echt! Eine Geschichte der Kunstfälschung. 2015
John A. Walker: Kunst seit Pop Art. 1975
Lucy R. Lippard: Pop Art. 1969
Hans-Georg Gadamer: Die Aktualität des Schönen. 1977
MUMOK Museum moderner Kunst, Wien, 2017