»In ausgewogener Ganzheit die Eigenschaften von Körper, Wille und Geist miteinander vereinen und überhöhen. Durch die Verbindung des Sports mit Kultur und Bildung sucht der Olympismus einen Lebensstil zu schaffen, der auf der Freude an Leistung, auf dem erzieher-ischen Wert des guten Beispiels, der gesell-schaftlichen Verantwortlichkeit sowie auf der Achtung universell gültiger fundamentaler moralischer Prinzipien aufbaut. Das Ziel ist eine harmonische Entwicklung der Menschheit, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern.« Charta – Lebensphilosophie des IOC, 2013
Olympische Spiele – Konzept
Fackel mit olympischen Feuer, Rio 2016
Wie heute auch mussten die Teilnehmer vor dem Beginn der Kämpfe den Olympischen Eid ablegen, das Olympische Feuer wurde in einer religiösen Zeremonie durch Sonnenstrahlen entzündet.
Bei der Vielzahl sportlicher Veranstaltung stieg der gestalterische Aufwand um den Sonderstatus der Olympischen Spiele wahrnehmbar zu machen. Die Veranstaltungsorte wurden mit temporären Zeichen – Fahnen, Plakaten, Leitsystemen, künstlerischen Werken etc. gekennzeichnet.
Illustration: Plakat für die Olympischen Spiele 1960 in Rom
Die rasche Entwicklung der modernen Medien – Print, Radio, Film, Fernsehen, Internet etc. – hat viel zum Erfolg der Olympischen Spiele beigetragen. Hinzu kommt die zunehmende Mobilität breiter Bevölkerungsschichten. So konnten die Olympischen Spiele zu einem Ereignis werden das sich internationaler Aufmerksam erfreut. Mt dem wachsenden Interesse eines zunehmend globalen Publikums, wurden die Spiele auch für Organisationen attraktiv, die ihre Interessen möglichst breit kommunizieren und die generelle Aufmerksamkeit für ihre eigenen Anliegen nutzen wollen. Dies betrifft politische, kulturelle als auch kommerzielle Anliegen. Die Olympischen Spiele verwandelten sich zu einer Bühne, auf der sportliche Leistungen zunehmend nur noch eine Nebenrolle spielen.
Illustration: Strassendekoration von Eberhard Encke vor dem Brandenburger Tor bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936
Über 1000 Jahre lang, bis 393 n. Chr., wurde im Spätsommer in Griechenland ein ein Fest zu Ehren des Zeus veranstaltet. Selbst in Kriegs-zeiten, denn es herrschte für eine bestimmte Zeitspanne der „Olympische Friede“, reisten alle vier Jahr Griechen aus allen Stadtstaaten Griechenlands – Sportler, Politiker, Künstler, Wissenschaftler, Händler und Besucher nach Olympia. Bis zu 50.000 Besucher sahen sich fünf Tage lang die Wettkämpfe der Athleten an. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die antiken Spiele von dem englischen Reisenden Richard Chandler wiederentdeckt und wiederbelebt. Die »Jugend der Welt« sollte sich bei sportlichen Wettkämpfen messen und sich nicht auf dem Schlachtfeld bekämpfen. Die Spiele umfassten nur wenige Disziplinen, die zumeist in einem Zusammenhang mit kriegerischen Handlungen stehen: Wagen-rennen, Faustkampf und Fünfkampf (Laufen, Weitsprung, Speerwurf, Diskuswurf, Ringen). Zu den Höhepunkten der Spiele zählen auch heute noch der 100-Meter und der Marathon Lauf.
Pierre de Coubertin – der Frankreich eine »koloniale Heldengeschichte« zuschrieb und dem Sport eine »zivilisatorische Kraft« für jene, die im »halbwilden Status« lebten
Trägerorganisatione der Olympischen Spiele ist heute das in Lausanne ansässige Internatio-nale Olympische Komitee, ein »gemeinnütziger Verein« nach Schweizer Gesetzeslage. Dieser Verein ist der Alleinbesitzer von Rechten, vor allem für Vertrieb und Vermarktung, die ihm regelmäßig hohe Einkünfte und seinen Spielen die Garantie der großen Weltbühne bieten. Es gibt keine andere Veranstaltung dieser Größe, die in periodischen Abständen in den Medien derart eindringlich eine Zeremonie der Globalisierung vorführt.
Marmorstatue eines Diskuswerfers (Discobolus) von Myron. Römische Kopie eines bronzenen griechischen Originals aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.
Design Manual, Sarajewo 1984
Um bei der Vielzahl der Anwendungen ein konsistentes Erscheinungsbild zu gewährleisten, werden umfassende Manuals entwickelt, die für möglichst jede Anwendung entsprechende Regeln definieren.